[Ag_phed] EILT DFG-Förderrichtlinien!

Ag_phed ag_phed at lists.uni-wuppertal.de
Do Sep 28 08:51:28 CEST 2017


	

	
Von: 	Prof. Dr. Andreas Urs Sommer 
<andreas.urs.sommer at philosophie.uni-freiburg.de>

	

	



Lieber Herr Hartung,


schön zu lesen, dass die Mitgliederversammlung der Ag Phed ein Erfolg
war - es tut mir leid, dass ich nicht dabei sein konnte, aber es gibt ja
sicher bald ein nächstes Mal.

Ich habe gerade einen Blick auf die Förderrichtlinien der
Literaturwissenschaften in Sachen Editionen geworfen und dabei
eigentlich nichts gefunden, wogegen ich grundsätzliche Einwände aus
Sicht der philosophischen Editionen hätte (die ja ohnehin kein separates
Reich sind, sondern im Strom der Editionswissenschaften mitschwimmen).
Mir scheint es gnädig, dass die Option der rein analogen Buch-Edition
immerhin bei guter Begründung erhalten bleibt (im Akademienprogramm ist
das für Neuprojekte nicht mehr so), aber ich halte es für sinnvoll, in
der Regel (auch) die digitale Edition zu verlangen. Das gelegentlich
vorgebrachte Argument, man müsse um der Verlage willen da höchst
zurückhaltend sein und aufs Analoge setzen, kann ich nicht recht
verstehen: Weder die DFG noch der Wissenschaftsbetrieb im allgemeinen
sind Verlagsalimentierungsanstalten: Gerade die Verlage müssen sich mit
neuen Geschäftsmodellen ihren Marktanteil sichern und können sich nicht
einfach auf dem Immer-Schon ausruhen (zumal sie, anders als im
Immer-Schon, heutzutage ja kaum mehr etwas selbst durch Lektorats- und
Korrektoratsarbeit zu den Editionen beitragen, sondern einfach nur
druckfertige Dateien von den Herausgebern entgegennehmen und die
Satzmaschine damit füttern).

Ein Problem habe ich aber doch mit Abschnitt IV. Bereitstellung der
Textdaten in einem Basisformat: Die dafür nötige technische Expertise
fehlt mir persönlich, so dass ich mich frage, ob die entsprechende
Aufbereitung, die jedes Editionsteam mühsam für sich erlernen müsste -
mit sehr viel Arbeitszeitverlust -, nicht viel besser bei einer
zentralen DFG-Service- und Langzeitspeicherungsstelle angesiedelt wäre.
Sprich: Wäre es nicht sinnvoll, dass jede Edition, so sie nicht über
spezifisches technisches Wissen verfügt und das Geforderte selbst
leisten will, ihre Daten im gängigen Wordformat bei einer solchen
zentralen DFG-Service- und Langzeitspeicherungsstelle abgibt und sich
dann die dortigen Kollegen schnell und effizient um die Aufbereitung
kümmern? Das hätte auch den erheblichen Vorteil, dass die Daten nicht
irgendwo bei den einzelnen Editionen versickern, sondern tatsächlich
zeitnah und zentral der digitalen Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.


So viel für den Augenblick.


Sehr herzlich grüßt Sie


Ihr Andreas Urs Sommer


Am 27.09.2017 um 21:09 schrieb [Ag_phed]:
> Sehr geehrte Mitglieder der AG Philosophische Editionen,
>
> wir begrüßen alle neu Hinzugetretenen und bedanken uns ganz herzlich 
> für Ihre Zustimmung und Ihr Engagment, mit dem Sie uns über diese für 
> die AG überaus wichtigen Berliner Tage getragen haben! Wir sehen 
> unseren Aufgaben zuversichtlich entgegen. Bevor wir uns bei Ihnen 
> demnächst mit dem Protokoll unserer Mitgliderversammlung melden, noch 
> einmal der Aufruf, sich alsbald zu dem Entwurf der Förderrichtlinien 
> für Editionen bei der DFG zu äußern, bevor im Oktober die 
> DFG-Förderrichlinien für Editionen beschlossen werden! Frage: Passen 
> die Richtlinien auf die Anforderungen philosophischer Editionen?
>
> LINK:
>
> http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/grundlagen_dfg_foerderung/informationen_fachwissenschaften/geisteswissenschaften/foerderkriterien_editionen_literaturwissenschaft.pdf 
>
>
> Die Diskussion über die Gestaltung zukünftiger Editionskonzepte und 
> Publikationsformate wird in ihren Ergebnissen erhebliche Konsequenzen 
> für unser Fach haben, weil hier Fachinteressen mit Interessen 
> einzelner Institutionen der Wissenschaftspolitik (Förderinstitutionen 
> und Bibliotheken) und den ureigensten wirtschaftlichen Interessen der 
> Wissenschaftsverlage kollidieren. Diese Förderkriterien werden 
> innerhalb der Fachgremien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 
> diskutiert und werden als Grundlage der Bewertung von Förder- und 
> Finanzierungsanträgen
> für Editionsprojekte dienen:
>
> Wir bitten Sie,, Ihre Anmerkungen, Ergänzungen usw. zum vorliegenden 
> Entwurf der Förderkriterien für die Literaturwissenschaft im Hinblick auf
> spezifische Erfordernisse unserer Fachkultur per Email an den Sprecher 
> der AG zu schicken:
>
> Prof. Dr. Gerald Hartung
> Email: hartung at uni-wuppertal.de
>
>
> Mit allerbesten Grüßen in die Runde
> Jörn Bohr & Gerald Hartung
>
>
> _______________________________________________
> Ag_phed mailing list
> Ag_phed at lists.uni-wuppertal.de
> http://lists.uni-wuppertal.de/cgi-bin/mailman/listinfo/ag_phed

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Prof. Dr. Andreas Urs Sommer
Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Kulturphilosophie / Akademie-Professur
Leiter der Forschungsstelle Nietzsche-Kommentar der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Philosophisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
KG I, Zimmer 1096
Platz der Universität 3
DE-79085 Freiburg im Breisgau
e-mail: sommer at philosophie.uni-freiburg.de
Tel. +49-761-2033255
http://www.philosophie.uni-freiburg.de/seminar/professur_sommer/sommer

Der Nietzsche-Kommentar im Fernsehen? Siehe
https://www.youtube.com/channel/UCq0hWpGcCRUz0X3j3aMZbTw

Philosophie im Fernsehen? Siehe
https://www.srf.ch/sendungen/sternstunde-philosophie/freiheit-toleranz-co-wozu-brauchen-wir-werte

NEUERSCHEINUNG

Andreas Urs Sommer
Nietzsche und die Folgen
VI + 208 Seiten. Stuttgart: J. B. Metzler, 2017
ISBN 978-3-476-02654-5, eBook 978-3-476-05545-3


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Dr. Jörn Bohr
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Grundlagenforschung zur Philosophiegeschichte:
Wilhelm Windelband (DFG HA 2643/14-1)

- Geschäftsführer der AG philosophischer Editionen bei der DGPhil -

Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Philosophisches Seminar/Kulturphilosophie und Ästhetik
Bergische Universität Wuppertal
Gaußstr. 20, 42119 Wuppertal

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Telefon 0049-(0)202-439 - 2398
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