[AK.IPO] CfP DVPW Sektionstagung Politische Ökonomie 2022
Thomas Rixen
thomas.rixen at fu-berlin.de
Mo Dez 20 09:59:37 CET 2021
Liebe alle,
anbei ein Call für die DVPW-Sektionstagung Politische Ökonomie 2022 an
der FU Berlin. Wir freuen uns über Eure und Ihre Vorschläge!
Viele Grüße,
Thomas Rixen
Call for Papers
Wer gewinnt, wer verliert? Zugespitzte Verteilungskonflikte in Zeiten
multipler Krisen
Tagung der DVPW-Sektion Politische Ökonomie, 22. und 23. September 2022,
Freie Universität Berlin
Wir leben in aufgewühlten Zeiten, in denen unsere Gesellschaften mit
multiplen Krisen konfrontiert sind: Die ökologische Krise und die
Notwendigkeit einer ökologischen Transformation, die Coronapandemie mit
ihren gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Folgen sowie die
Spätfolgen von Finanz- und Staatsschuldenkrisen haben die aktuelle
Politik fest im Griff. Diese akuten Krisen treffen auf Gesellschaften,
die schon zuvor vor langfristigen strukturellen Herausforderungen bei
enger werdenden Verteilungsspielräumen standen. Trotz ihrer
unterschiedlichen Ursachen und Ausprägungen tragen all diese Krisen dazu
bei, dass sich bestehende Ungleichheiten und Verteilungskonflikte
verschärfen und neue hinzukommen – auf regionaler, nationaler und
globaler Ebene. Gleichzeitig werden paradoxerweise die „großen
Herausforderungen unserer Zeit“ in der Öffentlichkeit und von
politischen Akteuren häufig nicht (oder nur am Rande) als Fragen von
Verteilungsgerechtigkeit thematisiert.
Die Politische Ökonomie ist prädestiniert, diesen blinden Fleck
auszuleuchten. Die sozialen, politischen und ökonomischen Auswirkungen
der Umbrüche, in denen das Verhältnis von Staat und Markt, Demokratie
und Kapitalismus vielerorts neu verhandelt werden muss, berühren
Kernbereiche unseres Fachs. Wir fordern deshalb zur Einreichung von
Vorschlägen aus den Disziplinen der Internationalen und Vergleichenden
Politischen Ökonomie auf, die diese aktuellen Herausforderungen aufgreifen.
Einreichungen könnten bspw. folgende Fragen aufgreifen: Woher kommen die
(finanziellen, politischen oder sozialen) Ressourcen zur Bewältigung der
Krisen? Welche Verteilungswirkungen und -konflikte bringen die aktuellen
und langfristigen Herausforderungen mit sich? Wirken die aktuellen
Krisen als Katalysator für bestehende Ungleichheitsprozesse oder bergen
sie Potential für politischen Wandel? Auf welcher politischen Ebene –
lokal, national, supranational – können tragfähige Lösungen gefunden und
implementiert werden? Welche Folgen haben die (langfristig) zugespitzten
Verteilungskonflikte für politische Repräsentationsprozesse und welche
Rolle spielen sie für den Aufstieg von Autoritarismus und Populismus?
Was bedeuten sie für die Zukunft der Globalisierung, die sich
zuspitzende geoökonomische Konkurrenz zwischen mächtigen Staaten oder
Handelsblöcken oder die Nord-Süd-Beziehungen? Wie wirken sich in Krisen
getroffene politische Entscheidungen langfristig auf politische
Institutionen und Prozesse aus? Welche möglicherweise nicht-intendierten
Nebenwirkungen haben sie?
Neben dem thematisch bewusst breit angelegten Oberthema sind explizit
auch Einreichungen zu anderen Themen willkommen. Nachdem die Sektion für
längere Zeit nur virtuell zusammenkommen konnte, soll die Tagung ein
persönliches Wiedersehen ermöglichen und ein Programm umfassen, das die
Disziplin in ihrer ganzen Breite und Pluralität zusammenführt und
repräsentiert.
Themenvorschläge sind in zwei Formaten möglich:
(a) Einzelpapiere: Abstract mit maximal 250 Wörtern
(b) Panels: Abstract mit maximal 100 Wörtern plus 3-4 Abstracts mit
maximal 250 Wörtern für thematisch zusammenpassende Papiere
Bitte schicken Sie Ihre Themenvorschläge auf deutsch oder englisch bis
zum 10. Februar 2022 an polecon at dvpw.de. Die Entscheidung über die
Annahme erfolgt bis zum 25. Februar 2022.
Weitere Programmpunkte:
Ein weiterer Programmpunkt der Tagung ist eine abendliche
Podiumsdiskussion, auf der verschiedene Perspektiven zum Stand und zur
Zukunft der Politischen Ökonomie in Deutschland diskutiert werden. Dabei
wollen wir insbesondere die Frage diskutieren, welche Wirkung in Politik
und Öffentlichkeit wir als Politökonom*innen mit unserer Forschung
erzielen können und wie wir diese am besten erreichen.
Neben dem fachlichen Programm hat die Sektionstagung zudem zum Ziel, die
Vernetzung von Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase zu
stärken. Zu diesem Zweck wird es eine Diskussionsveranstaltung mit
anschließendem Treffen der Q-Wissenschaftler*innen geben, das als
Auftakt zur Etablierung eines dauerhaften Netzwerks gedacht ist.
Gerne können Sie sich mit Ideen zur Gestaltung des Q-Treffens sowie des
Podiums an den Sektionsvorstand wenden.
Logistische Details:
Wir planen, die Tagung in Präsenz durchzuführen und bemühen uns darum,
Mittel für die Durchführung sowie Reise- und Unterkunftskosten für
Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase ohne eigene
Finanzierung einzuwerben. Da noch keine Finanzierungszusage besteht,
wird zudem zunächst eine Teilnahmegebühr von 20 Euro pro Person
veranschlagt, um gegebenenfalls die Verpflegungskosten während der
Tagung decken zu können. Im Falle eines erfolgreichen Förderungsantrages
entfallen die Tagungsgebühren und Reise- und Unterkunftskosten werden
für Wissenschaftler*innen ohne eigene Finanzierung erstattet. Bitte
beachten Sie deshalb, dass die Annahme eines Vorschlags keine
Finanzierungszusage bedeutet.
--
Prof. Dr. Thomas Rixen
Center for International and Comparative Political Economy
Freie Universität Berlin
Ihnestraße 22, D-14195 Berlin
phone: +49 30 838 56470 +++ mobile: +49 179 7777 539
URL: http://thomasrixen.eu/ and https://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/forschung/oekonomie/ipoe/index.html
--
New Publications:
Hakelberg, L. and T. Rixen (2020). "Is neoliberalism still spreading? The impact of international cooperation on capital taxation." Review of International Political Economy. https://doi.org/10.1080/09692290.2020.1752769
Ahrens, L./Bothner, F./Hakelberg, L./Rixen, T. (2020). "New room to maneuver? National tax policy under increasing financial transparency." Socio-Economic Review. https://doi.org/10.1093/ser/mwaa007
Rixen, T. and L. Viola (2020). "Indirect Governance and Global Financial Regulation." In: Abbott/Genschel/Snidal/Zangl (ed.): The Governor's Dilemma: Indirect Governance Beyond Principals and Agents. Oxford, Oxford University Press: https://doi.org/10.1093/oso/9780198855057.001.0001
Dietsch, P. and T. Rixen (2019). "Debate: In Defence of Fiscal Autonomy: A Reply to Risse and Meyer." Journal of Political Philosophy 27(4): 499-511. https://doi.org/10.1111/jopp.12184
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