<html><body style="word-wrap: break-word; -webkit-nbsp-mode: space; line-break: after-white-space;"><head><meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8"></head><div class=""><span></span>
</div>
<div><br class=""><blockquote type="cite" class=""><div class=""><br class=""></div><div class=""><div dir="ltr" class=""><div class=""><div class="gmail_quote"><div dir="ltr" class=""><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><b class=""><br class=""></b></div><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><i class="">Mit der Bitte um Weiterleitung an interessierte Kolleg*innen und passende Verteiler</i></div><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><b class=""><br class=""></b></div><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><b class=""><br class=""></b></div><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><b class="">Call for
Abstracts</b></div><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><b class=""> </b></div><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><b class="">Von
Wertschöpfungsketten und Sicherheitsapparaten: </b></div><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class="">Zur Beziehung von Ökonomie und Gewalt in den
deutschsprachigen IB</div><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><b class=""> </b></div><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><b class="">Autor*innen-Workshop
</b></div><div style="text-align: center; line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class="">Sektion Internationale Beziehungen der Deutschen
Vereinigung für Politikwissenschaft</div><p class="MsoNormal" align="center" style="margin:12pt 0cm;text-align:center;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">25-26.2.2021 </p><p class="MsoNormal" align="center" style="margin:12pt 0cm;text-align:center;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">Goethe-Universität Frankfurt a. M.</p><p class="MsoNormal" style="margin:12pt 0cm;text-align:justify;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">Die
ökonomischen und militärischen Pfeiler internationaler Herrschaft werden zu
wenig zusammengedacht. Auch deutsche IB und IPÖ haben in den letzten dreißig
Jahren wenig Analysen zur Verschränkung von Ökonomie und Gewalt hervorgebracht.
Das ist historisch und für die Analyse der Gegenwart eine schwere Hypothek.
Denn gewalttätiges Kolonialsystem und Sklavenhandel bilden den „bitteren
Bodensatz der Demokratie" (Mbembe 2017)<span lang="EN" class=""> </span>und auch die zeitgenössische Weltordnung lässt sich ohne die Beziehung
zwischen Markt und Gewalt nicht greifen (Gerstenberg 2017). Angesichts der neuen Herausforderungen, vor die
Europa und Deutschland zwischen USA, China, dem Compact with Africa und den
internen politischen und sozialen Verwerfungen gestellt sind, ist es an der Zeit, „innergesellschaftliche,
außenwirtschaftliche und außenpolitische Entwicklungen als Einheit“ (Ziebura 1984) zu verstehen und sich nicht mehr auf die
Arbeitsteilung zwischen Innenpolitik- und Außenpolitikanalyse, VWL oder ihren
disziplinären Varianten zu verlassen.</p><p class="MsoNormal" style="margin:12pt 0cm;text-align:justify;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">Diese
Tagung soll bestehende Versuche zusammenzutragen und neue theoretische Ansätze
entwickeln, die darauf abzielen, Gewaltausübung und ökonomische Prozesse als interdependent
zu verstehen. Dabei soll der Zusammenhang von (nicht)staatlichen Sicherheitsapparaten
wie Militär, (Grenz)polizeien, Nachrichtendiensten, bewaffneten Gruppen,
Sicherheitsfirmen mit wirtschaftlichen Infrastrukturen, ihrer Herstellung und
Pflege sichtbar werden. Die Wertschöpfungsketten und Logistikhubs, aber auch
die Regelwerke und Gesetze der globalen kapitalistischen Ordnung bedürfen der
Absicherung und Durchsetzung. Aber Gewaltakteure sichern die kapitalistische
Ordnung nicht nur ab; sie produzieren und formen sie auch durch eigenständige,
ökonomische Handlungen und verschiedenartige Interventionen in den globalen
Markt. Die Praktiken der Gewalt unterliegen ständiger Innovation, für die die
Wirtschaft von entscheidender Wichtigkeit ist. Neue Technologien von Data
Mining über Drohnen überwachen, kontrollieren und üben Gewalt aus; und
gleichzeitig stellen sie Profitquellen für Unternehmen und militärische Akteure
selbst dar. <span style="background:yellow" class=""></span></p><p class="MsoNormal" style="margin:12pt 0cm;text-align:justify;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">Die
Jahrzehnte des vermeintlichen Endes der Geschichte haben der IB den Blick auf
die fundamentale Konflikthaftigkeit und Gewaltförmigkeit unserer nationalstaatlichen
und globalen Ordnung verstellt. Dieser Schleier lichtet sich und ruft nach
synthetisierender, empirischer wie theoretischer Forschungsarbeit. Über die
Dokumentation der Verschränkungen zwischen Sicherheitspolitik, Globalisierung
und Außenwirtschaftspolitik hinaus will die Tagung deshalb auch
Ursachenforschung und große Theorie zur Debatte stellen. Wie lässt sich der
Brexit aus einer Analyse von Großbritanniens Einbettung in die globale
(Wirtschafts-)Ordnung verstehen und welche Rolle spielt die Autonomie des
Politischen und politischer Akteure dabei? Äquivalent verläuft die Debatte über
die Trump-Administration entlang der Dimensionen Persönlichkeit,
Parteiensystem, gesellschaftliche Konflikte und Verlust globaler Hegemonie
aufgrund des Aufstieg Chinas, ohne dass zumeist eine Synthese dieser
verschiedenen Dimensionen versucht würde. Dieser Workshop soll zu dieser
Synthese beitragen.</p><p class="MsoNormal" style="margin:12pt 0cm;text-align:justify;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">In
Nordafrika und Westasien werfen anhaltende und extrem gewalttätige Konflikte
Fragen auf, die IB und IPÖ nur unzureichend berücksichtigt oder beantwortet.
Die Zerrüttung ehemals mächtiger arabischer Republiken (Irak, Syrien, Libyen,
Ägypten), die im Gegenzug gefestigte Macht der konservativen Monarchien (Saudi Arabien,
Kuwait, UAE, Qatar) und das (weitestgehende) Scheitern der Volksaufstände von
2011 lassen sich nur durch eine Perspektive erklären, die ökonomische und
Sicherheitsinteressen gemeinsam betrachtet und vor allem die zentralen Akteure
als sowohl ökonomische als auch militärische Interessensvertreter erkennt. Die
besonders brutale Konterrevolution in Ägypten, wo das Militär der national
wichtigste Wirtschaftsakteur ist, ist hier nur das offensichtlichste Beispiel.
Ähnliche Fragen lassen sich für (fast) alle Weltregionen entwickeln. </p><p class="MsoNormal" style="margin:12pt 0cm;text-align:justify;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">Wir
laden herzlich zu Beiträgen zu den untenstehenden Fragestellungen (und
weitergehenden) ein. Uns interessieren sowohl Fallstudien, die den Zusammenhang
von Ökonomie/Markt und Konflikt/Sicherheit beleuchten als auch neue,
makro-theoretischen Perspektiven auf diesen Zusammenhang.</p><p class="MsoNormal" style="margin:12pt 0cm 0.0001pt 36pt;text-align:justify;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">-<span style="font-variant-numeric:normal;font-variant-east-asian:normal;font-stretch:normal;font-size:7pt;line-height:normal;font-family:"Times New Roman"" class="">
</span>Theoretische
Ansätze, die die Trennung zwischen Sicherheits- und Wirtschaftspolitik in Frage
stellen;</p><div style="margin: 0cm 0cm 0.0001pt 36pt; text-align: justify; line-height: 115%; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class="">-<span style="font-variant-numeric:normal;font-variant-east-asian:normal;font-stretch:normal;font-size:7pt;line-height:normal;font-family:"Times New Roman"" class="">
</span>Vergleichende
und internationale Analysen von Außenwirtschaftspolitiken;</div><div style="margin: 0cm 0cm 0.0001pt 36pt; text-align: justify; line-height: 115%; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class="">-<span style="font-variant-numeric:normal;font-variant-east-asian:normal;font-stretch:normal;font-size:7pt;line-height:normal;font-family:"Times New Roman"" class="">
</span>Beispiele für
ökonomische Interventionen und Strategien von Sicherheits-/Gewaltakteuren;</div><div style="margin: 0cm 0cm 0.0001pt 36pt; text-align: justify; line-height: 115%; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class="">-<span style="font-variant-numeric:normal;font-variant-east-asian:normal;font-stretch:normal;font-size:7pt;line-height:normal;font-family:"Times New Roman"" class="">
</span>Die
Auswirkungen auf Gewaltkonflikte von internationaler Schulden- und
Entwicklungspolitik;</div><div style="margin: 0cm 0cm 0.0001pt 36pt; text-align: justify; line-height: 115%; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class="">-<span style="font-variant-numeric:normal;font-variant-east-asian:normal;font-stretch:normal;font-size:7pt;line-height:normal;font-family:"Times New Roman"" class="">
</span>IWF- und
Weltbank und ihre Verschränkung mit der Sicherheitspolitik in den letzten Dekaden;</div><p class="MsoNormal" style="margin:0cm 0cm 12pt 36pt;text-align:justify;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">-<span style="font-variant-numeric:normal;font-variant-east-asian:normal;font-stretch:normal;font-size:7pt;line-height:normal;font-family:"Times New Roman"" class=""> </span>Konfliktanalysen und Kriegsursachenforschung, die geopolitische
und geoökonomische Ursachen verbinden;</p><p class="MsoNormal" style="margin:12pt 0cm;text-align:justify;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">Die
Tagung wird vom 25-26.2.2021 an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. stattfinden.
Prof. Benno Teschke (University of Sussex)
wird die Keynote halten. Voraussichtlich werden wir die Kosten für Anreise und zwei
Übernachtungen übernehmen können. </p><p class="MsoNormal" style="margin:12pt 0cm;text-align:justify;line-height:115%;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif">Abstracts
von ca. 200 Wörtern bitte bis zum 31.3.2020 an <span lang="EN" class=""><a href="mailto:sophia.hoffmann@zmo.de" target="_blank" class=""><span lang="DE" class="">sophia.hoffmann@zmo.de</span></a></span> und <span lang="EN" class=""><a href="mailto:kai.koddenbrock@uni-wh.de" target="_blank" class=""><span lang="DE" class="">kai.koddenbrock@uni-wh.de</span></a></span><span style="font-size:8pt;line-height:115%" class="">. </span>Die
deutschsprachigen Aufsätze für die Konferenz sollten etwa 8000 Worte umfassen und bis zum 1.2.2021 vorliegen. Wir sind mit dem
Suhrkampverlag im Gespräch über eine mögliche gemeinsame Veröffentlichung im Anschluss
an die Konferenz. Die Benachrichtigung über erfolgreiche Abstracts erfolgt bis
zum 15.4.2020. <span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;" class=""></span></p>
<div class=""><br class=""></div><div class=""><br class=""></div><div class=""><br clear="all" class="">
<hr align="left" size="1" width="33%" class="">
<div id="m_69955930670783787gmail-ftn1" class=""><div style="line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><span style="font-size:8pt" class="">Mbembe, Achille. 2017. Politik der
Feindschaft. Berlin: Suhrkamp. </span><span style="font-size:10pt" class=""></span></div>
</div>
<div id="m_69955930670783787gmail-ftn2" class=""><div style="line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><span style="font-size:8pt" class="">Gerstenberger, Heide. 2017. Markt
und Gewalt: Die Funktionsweise des historischen Kapitalismus. Münster:
Westfälisches Dampfboot </span><span style="font-size:10pt" class=""></span></div>
</div>
<div id="m_69955930670783787gmail-ftn3" class=""><div style="line-height: normal; margin: 0cm 0cm 0.0001pt; font-size: 11pt; font-family: Arial, sans-serif;" class=""><span style="font-size:8pt" class="">Ziebura, Gilbert. 1984.
Weltwirtschaft und Weltpolitik. Berlin: Suhrkamp.</span><u class=""></u></div><p class="MsoNormal" style="line-height:normal;margin:0cm 0cm 0.0001pt;font-size:11pt;font-family:Arial,sans-serif"><span style="font-size:10pt" class=""> </span></p>
</div>
</div></div>
</div></div></div>
</div></blockquote></div></body></html>